Gaststätte  -   Biergarten   -   Restaurant


Chronik & Geschichte

 

Jahre 1304   Wurde Langerfeld in einer Urkunde des Abtes in Siegburg erstmalig urkundlich erwähnt.
16. Jahrhundert   Gehörte Langerfeld zum westfälischen Kirchspiel Schwelm.
Jahre 1760   Jacob Schlösser erwirbt von den Erben der verwitweten Frau Bernsau das Gut auf Rädgen in der Langerfelder Bauernschaft.
Jahre 1770 in Juni Der Sohn des Jacob Schlösser, Johann Jacob Schlösser verkauft an Johannes Klein.
Jahre 1844   Erhielt der Ort ein preußisches Amt, zu dem die Gemeinden Langerfeld und Nächstebreck gehörten.
Jahre 1885 17. Februar Der Langerfelder Turnverein wird von Gustav Kellermann, Albert Kötting und Adolf Teelen ins Leben gerufen.
Jahre 1890   August Köckmann betreibt am Milchhof Gut Röttgen ein Milchkurkaus und Sommerlokal.
Jahre 1893   Der Beyeröhder Turnverein wird gegründet.
Jahre 1914 im August Der erste Weltkrieg bricht aus.
Jahre 1918 11. November Im Walde von Compiegne wird der Waffenstillstandsvertrag unterzeichnet, der
1. Weltkrieg ist beendet.
Jahre 1922 5. August Verlor Langerfeld seine kommunale Selbständigkeit, wurde aus dem Kreis Schwelm ausgegliedert und in die rheinische Großstadt Barmen eingemeindet.
Jahre 1925   Familie Ernst August Beckmannshagen führt die Gaststätte in Pacht weiter.
Jahre 1929 1. August Die kreisfreien Städte Barmen & Elberfeld schließen sich zur Großstadt Wuppertal zusammen.
Jahre 1939 1. September Mit dem Überfall auf Polen beginnt der 2.te Weltkrieg.
Jahre 1945 9. Mai Mit der Kapitulation endet die Ära des dritten Reiches.
Jahre 1950   Der Betrieb wird von der Familie Becker fortgeführt.
Jahre 1952 im Oktober Nach zwei wilden Jahren übernehmen "Mammi" Erna Ida Lohmar und "Tutti" Brunhilde Lohmar, die seit 1949 in Wipperfürth eine Gaststätte betrieben hatten, daß Gut Röttgen in Pacht.
Jahre 1957   Die Witwe Köckmann verkauft das Gut Röttgen an "Mammi" Lohmar.
Jahre 1983   "Tutti" Brunhilde Bestgen und Ihr Mann Günter setzen sich zur Ruhe und verkaufen an das Ehepaar Schirmer.
Jahre 1985   Die durch Langerfeld führende Straßenbahnlinie wird stillgelegt.
Jahre 1993   Verkauft das Ehepaar Schirmer an das Ehepaar Tulodziecki, diese wiederum verpachten.
Jahre 1996 im Oktober An "Bubi" & Hilde Jesinghaus die nach umfangreicher Rennovierung das Gut Röttgen betreiben.
Jahre 2002 1. Januar Die D-Mark geht, der €uro kommt.
Jahre 2003 10. September "Bubi" Jesinghaus verstirbt, kurz darauf, im Oktober wird das Röttgen geschlossen.
Jahre 2004   Wurde in zahlreichen Veranstaltungen das 700-jährige Bestehen des Stadtteils Langerfeld gefeiert.
Jahr  2006 29. September Nach umfangreichen Instandsetzungen wurde das Gut Röttgen von Kerstin & Mathias Witt wieder eröffnet.



Wuppertal - Langerfeld
der Stadtteil...

 

Die Besiedlung - Aus der Ortsgeschichte

Im Jahre 1304 wurde Langerfeld in einer Urkunde des Abtes in Siegburg erstmalig urkundlich erwähnt. Mit diesem Dokument werden die „Höfe zu Langerfeld“ belehnt und abgabenpflichtig. Schon viel früher wurde der Langerfelder Raum besiedelt. Es wird vermutet, dass dies bereits im 9. bis 13. Jahrhundert durch Landnahme und Waldrodungen geschehen ist. In diesen und den folgenden Jahrhunderten erfolgte ein weiteres Vordringen durch Rodungen, ausgehend vom Schwelmer Fronhof. Es entstanden mehr und mehr Ansiedlungen. Zwischen 1304 und 1486 werden in unserem Raum in Urkunden ihrer Lehnsherren vierzehn Bauernhöfe und ihre Siedlungsstellen benannt.  Im 17. Jahrhundert waren es bereits 89 Höfe.

Die Besiedlung des Langerfelder Raumes nahm in Laufe der Jahrzehnte ständig zu, besonders mit fortschreitender Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert, vornehmlich durch Zuzug von Arbeitskräften und deren Familien aus dem Waldeckischen sowie dem Sieger- und Sauerland. Zählte der Ort 1817 ganze 1.965 Einwohner, so waren es 1890 bereits 6.910 und zwanzig Jahre später immerhin schon 14.832.  Die höchste Einwohnerzahl hatte Langerfeld 1970 mit 25.068 zu verzeichnen, die bis heute jedoch auf rund Zwanzigtausend zurückgegangen ist.

 

Nöte der Menschen

Einst führte eine bedeutende Heeres-, Verkehrs- und Handelsstraße durch Langerfeld, das seit dem 18. Jahrhundert wichtige Poststation der Kaiserlichen und der Preußischen Post war. Im Laufe der Jahrhunderte erpressten immer wieder durchziehende fremde Truppen Abgaben von den Bewohnern oder plünderten. Gewaltsame Soldatenwerbungen erfolgten. Die Menschen litten häufig unter Hungersnöten und Krankheiten wie Pest, Blattern oder der roten Ruhr.

 

Der Name „Langerfeld

Der Name „Langerfeld“ bedeutet  „Feld des Landger oder Langer“ (Familienname), auch „Landger’s“ oder „Langer’s Feld“. Mit „Feld“ wurde einst ein größeres baumfreies Wiesengelände bezeichnet.

 

Gewerbe und Industrie

Das gewerbliche Leben in Langerfeld bestand zunächst aus Land- und Holzwirtschaft, später kamen Schürfen von Eisenerz und die Bearbeitung von Steinen aus Steinbrüchen hinzu. Die Entwicklung verbesserte sich erst nach und nach mit dem Flachsanbau, dem Spinnen von Leinengarn, dem Weben und besonders durch die Garnbleicherei (seit 1450), aus der sich nach und nach die Textilindustrie entwickelte (Herstellung von Bändern, Spitzen, Litzen, Schnürriemen, Spinnereien, Färbereien). Im Laufe des 20. Jahrhunderts entstand zunehmend auch eisenverarbeitende Industrie. Heute verfügt Langerfeld über vielschichtige Industrie-, Gewerbe-, Handels- und Speditionsunternehmen.
Seit 1922 ist Langerfeld eingemeindet nach Barmen, mit dem es seit 1929 zur Großstadt Wuppertal gehört.

 

Das Langerfelder Wappen

Das Wappen besteht aus dem Schild, eine bis ins Mittelalter benutzte Schutzwaffe, zugleich auch Ehrenzeichen. Der Schild des Langerfelder Wappens ist gevierteilt und an der oberen linken Seite mit einem Einschnitt versehen. Das den Einschnitt umgebende obere linke Feld ist schwarz. Das obere rechte Feld enthält auf weißem Untergrund ein Schwungrad, sowohl als Hinweis auf die hiesige Industrie als auch auf ein Wappenzeichen der adligen Herren von Dobbe (Dobben) zu Lier, einst Besitzer der früheren Wasserburg Haus Rauental. 

Auf dem unteren linken Feld des Wappens ist ebenfalls auf weißem Grund ein Garnbündel dargestellt, das auf die Bleicherei und das Textilgewerbe hinweist, in dem 18. und 19. Jahrhundert die meisten Langerfelder Familien ihren Lebensunterhalt fanden.

 

Das untere rechte Viertel des Wappens ist grün. Langerfeld gehörte bis 1922 zu Westfalen. Deshalb enthält das Wappen die alten westfälischen Farben schwarz, weiß und grün.

Der Wappenschild ist von oben links nach unten rechts mit rot-weiß geschachten Schrägbalken der Grafschaft Mark versehen, zu der Langerfeld früher gehörte. Das damalige Amt Langerfeld hat nach der Jahrhundertwende ein Wappen anfertigen lassen, auf dem von einem Adler die Wappen der Gemeinden von Langerfeld und Nächstebreck, die zum Amt gehörten, gehalten werden. Zuvor hatten beide Gemeinden nie ein Wappen besessen. Die Gemeindevertretung hat das Langerfelder Wappen am 25.03.1902 genehmigt. Vermutlich bedingt durch die Ablehnung des Antrages auf Stadterhebung 1912, den 1. Weltkrieg (1914/18) und die 1922 erfolgte Eingemeindung Langerfelds und Nächstebrecks nach Barmen versäumte es die Gemeinde, das Wappen durch die übergeordneten preußischen Behörden amtlich genehmigen zu lassen.

Josef Linkenbach

 

Garnbleichen im Tal der Wupper

Man vermutet, dass bereits um 1400 im Tal der Wupper Garn gebleicht wurde, Unterlagen darüber hat man erst vom Jahre 1486. Aus den ersten Jahrhunderten ist der technische Vorgang des Bleichens nicht oder nur ungenau bekannt, erst aus dem 18. Jahrhundert sind Beschreibungen überliefert. Die ersten Anregungen kamen wohl aus den Niederlanden.

Dort wurde zwar Stückleinen gebleicht, doch das Verfahren war ähnlich.

   

Gebleicht wurde im Tal der Wupper Leinengarn. Das Ausgangsprodukt des Leinengarns war Flachs, er wurde gebrochen, gehechelt und gekämmt, dann gesponnen. Die Flachsfaser hat eine braun-graue Farbe und Ziel des Bleichens war es, diese unerwünschten Farbstoffe, aber auch die Verunreinigungen, die beim Spinnen entstanden waren, zu zerstören, damit die Faser ein reinweißes Aussehen annahm.

 

Zunächst wurde das Garn sortiert und "gefitzt", d.h. es wurde mit farbigen Fäden nach Qualität und Herkunft gezeichnet und dann gewogen, weil nach dem Gewicht die einzusetzenden Chemikalien berechnet wurden. Es wurde nun in der "Beiz-Büke" eingeweicht und in einem Kupferkessel, der "Küpe", in einer Lauge, die aus Holzasche gewonnen wurde, etwa drei Stunden gekocht, wobei schon die gröbsten Verunreinigungen zerstört wurden, deshalb war das Kochen einer der wichtigsten Vorgänge. Das Garn wurde dann mit einer Pike aus dem Kessel genommen und von allen Seiten mit kaltem Wasser begossen, damit es keinen Schaden nahm. Es wurde anschließend an einer Steinwand unter klarem Wasser ausgeschlagen und ausgewrungen, dazu benutzte man zwei Stöcke. Dann wurde es Schicht auf Schicht in eine Holzwanne, den "Bäucherkessel", gelegt, mit einem Leinentuch abgedeckt und mit einer heißen Lauge, die ebenfalls aus Holzasche gewonnen wurde, und mit spanischer Seife versetzt war, um das Garn geschmeidig zu machen, bis zu fünfzehnmal übergossen. Das Bezeichnung "Bäuchen" kommt wohl von "Buche" und man verstand ursprünglich nichts anderes darunter als dass das Garn in eine Lauge aus Buchenholzasche gelegt wurde. Nachdem es erneut ausgewrungen worden war, wurde es auf Stöcke gezogen und auf der Bleichwiese ausgelegt. Mit dem Aufziehen auf Stöcke verfolgte man einen doppelten Zweck, man konnte das Garn besser wenden und man konnte die Stöcke auf der Wiese befestigen, um ein Wegfliegen zu verhindern. Auf der Bleichwiese blieb es je nach Stärke drei bis zehn Tage liegen. Es musste nun ständig feucht gehalten werden, weil die Faser in feuchtem Zustand gequollen war und dem Sonnenlicht eine größere Angriffsfläche bot. So wurde das Garn weiter ausgebleicht, es fand im gewissen Sinne eine Oxydation statt. Zum Feuchthalten benutzten die Bleicher eine Wasserwurfschaufel, die "Güte", mit der sie das Wasser aus der Wupper, den vielen Bächen oder Gräben schöpften und bis zu achtzehn Meter weit wie Regen über das Garn warfen. Das Wort "Güte" stammt wohl "Geute" = "Gießen". Da das Garn, das unmittelbar auf der Wiese lag, immer feucht war und dem Sonnenlicht nicht oder wenig ausgesetzt war, musste es häufig gewendet werden, deswegen wurde es u.a. auf Stöcke gezogen.

 

Nach der Bleiche kam es erneut in den Bäucherkessel und wurde gebäucht. Dieser Vorgang - Bäuchen und Bleichen - wurde bis zu zwölfmal wiederholt. Nach der letzten Bäuche wurde es noch einmal mit klarem Wasser ausgewaschen und "gebläut", d.h. es wurde einige Male durch Wasser gezogen, dem man blaue Farbe und erneut Seife zugesetzt hatte, um die Leuchtkraft zu steigern und das Garn geschmeidig zu halten. Es wurde noch einmal ausgewrungen und auf Trockenzäune gehängt. Dann wurde es erneut gewogen, denn beim Bleichen war ein Gewichtsverlust von etwa 20 bis 30 % entstanden. Das fertige Garn wurde nun in Tonnen oder Ballen verpackt und z.B. in Köln, Frankfurt, Flandern oder Brabant verkauft, später zum größten Teil im Tal der Wupper selbst verarbeitet zu Bändern, Spitzen oder Litzen.

 

Der Arbeitsvorgang, wie er hier beschrieben ist, dauerte für eine Partie Garn je nach Stärke etwa zwei bis drei Monate.

 

Nach 1800 begann die wissenschaftliche Chemie, das Garnbleichen genauer zu erforschen und man erfand Chemikalien, die Zeit und Arbeit sparten. Etwa um 1840 wurde die Chlorbleiche eingeführt und damit begann das Ende der Rasenbleiche, die um 1900 ganz eingestellt wurde.

 

Am 29.April 1527 erwarben die Bleicher in Barmen und Elberfeld gegen eine Zahlung von 861 Goldgulden von Herzog Johann III. von Cleve, Jülich und Berg das Privileg der "Garnnahrung", worin er u.a. bestimmte, dass in seinen Landen (etwa der Größe des heutigen Nordrhein-Westfalen entsprechend) nur in den beiden Flecken Barmen und Elberfeld gewerblich Garn gebleicht werden durfte.

Diese Epoche, die am 29.April 1527 mit dem Erwerb des Privilegs der "Garnnahrung" begann und 1808 von Napoleon aufgelöst wurde, darf man als die wichtigste und folgenreichste für das Wuppertal bezeichnen.
 

 Gut Röttgen
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